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Ehrengarde Sessionsbuch 2017

EhrenGarde 170 spiziert. Zum Schluss beide Taschen in einem Eckchen entnervt auf dem Fußboden entleert. Weder Karten noch Zauberstab kommen zum Vorschein, stattdessen: Lippenstift, Parfum, Smartphones (auch Hexen gehen mit der medialen Zeit). Die Hexen sehen sich nervös an, durchforsten wiederholt fahrig die leeren Innenfächer und sind kurz davor die Taschen zu filetieren, als... Wallewand gelüftet, ein Griff in die Jeans... da sind sie! Die Karten!! Aufatmen, durchatmen. Die Freundinnen strahlen wunderschön mit Zahnlücke. Erleichterung macht sich auf den warzigen grünlich-gruseligen Gesichtern breit. Die Hexe schlägt sich vor den Kopf! „Die Karten hab ich eben beim Bezahlen im Taxi dorthin gesteckt!“ Hurtig geht`s zum Nachpudern und frisieren. Hexen sind eben auch nur Frauen. In den Sanitär-Räumen wirkt wie jedes Jahr Helmi Merz. Flott, fröhlich hilfsbereit. Gerade hat sie einem jecken Wiev aus der Patsche geholfen, dem der Gürtel gerissen war. „So was passiert natürlich heute!“ kommentiert die Dame, während Helmi behände mit Nadel und Faden zur Hilfe eilt. „Sie ist wirklich die gute Seele vom Sartory!“ Bützje für Helmi dann taucht die Kostümierte wohlbehalten in die Sitzung ein. Ein paar Stunden vor Weiberfastnacht brodelt die Stimmung hoch. Cat Ballou schmettern „Hück steht die Welt still“. Die Welt vielleicht, aber nicht der Sartory. Der bebt! Und er bebt erst recht beim ohrenbetäubenden Brings-Auftritt. Das


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