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Ehrengarde Sessionsbuch 2017

270 Die Geschichte der EhrenGarde der Stadt Köln Die erste geschichtliche Erwähnung einer EhrenGarde in Köln datiert aus dem Jahre 1235. Als mit einem Festzug die englische Prinzessin Isabella, die spätere Gemahlin Kaiser Friedrichs II., in die Stadt Köln geleitet wurde, gab eine berittene EhrenGarde ihr das Geleit. Doch dies war noch nicht das historische Vorbild unserer heutigen EhrenGarde der Stadt Köln. Den historischen Bezug zur Stadtgeschichte machte der Gründer und erste Kommandant der EhrenGarde, Heinrich „Heinz” Stupp (1875-1955) an einem Soldatenbild aus dem Jahre 1800 fest, auf das er beim Durchstöbern der Geschichte seiner Vaterstadt gestoßen war. Der abgebildete Soldat gehörte einer „Schutz- und Ordnungstruppe“ an, die in Selbsthilfe das Verbrechertum in der Domstadt und vor den Toren Kölns bekämpfte, das während der französischen Besatzungszeit wucherte. Eine stadtkölnische Miliztruppe oder Bürgergarde, die sich für das Wohl der Vaterstadt im Kampf gegen Halunken und Spitzbuben eingesetzt hatte, war sicherlich nicht das schlechteste Vorbild für ein neues Korps im Kölner Karneval. Treue Dienste innerhalb der Mauern und draußen vor den Toren Kölns schufen eine enge Verbundenheit der Truppe mit Stadt und Land. Durch deren Wehrhaftigkeit gab es einen nachvollziehbaren Bezug zu den Gestalten von Bauer und Jungfrau. Im Sommer 1897 traf sich Heinz Stupp, von einer Weltumwanderung zurück kommend, mit dem damaligen Präsidenten des Festkomitees, August Wilke, und unterbreitete ihm die Idee, im Rosenmontagszug dauerhaft eine neue Reitergruppe mit historischem Bezug zur Stadtgeschichte einfügen zu wollen. Stupps Überlegungen fanden bei August Wilcke sofort größtes Lob und Anerkennung. Auf der historischen Gründungssitzung am 11. November 1900 im Restaurant Metzmacher in der Rheingasse trat unter dem Vorsitz von Heinz Stupp der Geschichte


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