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Ehrengarde Sessionsbuch 2017

273 EhrenGarde der Stadt Köln aus den eigenen Reihen zu nominieren. Bis zum Ersten Weltkrieg nahm die EhrenGarde eine stattliche Größe an, in der sich vorrangig das Kölner Bürgertum wieder fand. Der Erste Weltkrieg erforderte von vielen Ehrengardisten den Heeresdienst. Nach dem Krieg war es dann auch wieder Richard Wernecke, der die Karnevalstreuen mobilisierte. 1925 wurde die EhrenGarde in das Festkomitee aufgenommen. Zum silbernen Jubiläum im Jahre 1927 fand erstmals nach dem Ersten Weltkrieg wieder ein Rosenmontagszug statt, der für das grün-gelbe Korps zum Jubelzug wurde. Die EhrenGarde stellte in diesem Jahr mit Ferdi Leisten sen. auch den ersten Prinzen Karneval nach dem Kriege. Und noch eine Neuerung ist mit dem Jahr 1927 verbunden: Die EhrenGarde stellte als erstes Korps in der Geschichte des Karnevals mit Kläre Weiglein dem damaligen Tanzoffizier Fritz Sonnenberg eine weibliche Regimentstochter zur Seite. 1935 verstarb unerwartet Richard Wernecke nach 23 Jahren Amtszeit. Hans Molitor übernahm auf Bitten der EhrenGarde den Vorsitz des Korps. Ihm zur Seite stand Jupp Frings als Kommandant. Hans Molitor übergab die Amtgeschäfte 1938 an Franz Robens, aber bereits 1939 musste dieser sein Amt aus gesundheitlichen Gründen wieder niederlegen. Molitor sprang als Ehrenvorsitzender der Gesellschaft nochmals in die Bresche. Bis 1947 lenkte er die Geschicke der Gesellschaft auch über die entsetzlichen Wirren des Zweiten Weltkrieges hinaus. Ein neues Kapitel in der Geschichte der EhrenGarde wurde im April 1947 aufgeschlagen. Hans Molitor trat seinen Vorsitz auf der ordentlichen Jahreshauptversammlung an den jungen Ferdi Leisten ab und wurde selbst Ehrenvorsitzender. Ferdi Leistens Heimatverbundenheit, sein Mutterwitz, sein Charme und sein souveränes Auftreten sind nur einige der Eigenschaften, die ihn als Führungspersönlichkeit auszeichneten. Rasch erfuhr die EhrenGarde einen enormen Aufschwung. So rief Ferdi Leisten einen „Kreis der Freunde der EhrenGarde” ins Leben, um dem steigenden Zuspruch im Kölner Bürgertum begegnen zu können. Dieser Vorläufer des im Jahre 1950 gegründeten Senates, diente bereits 1948 der Unterstützung der Korpsaktivitäten. Im Jahre 1949 veranstaltete die EhrenGarde für die Senioren der Riehler Heimstätten erstmals eine Sitzung und unterstreicht – nunmehr unter der Federführung des Senates – auch ihr soziales Verantwortungsbewusstsein. Zum 50-jährigen Jubiläum der Gesellschaft im Jahre 1952 präsentierte sich die EhrenGarde im besten Licht. Mit Bauer Dr. Josef Winterscheid und Jungfrau Fritz Blasweiler stellte sie die traditionell mit der EhrenGarde verbundenen Repräsentanten des Kölner Karnevals aus den eigenen Reihen. Trotz seines hohen Alters von 77 Jahren war es Heinz Stupp 1952 noch vergönnt, den Jubeltag zum 50-jährigen Bestehen seiner „Grün-Gelben“ in Köln mitzufeiern. Am Rosenmontag des Jubiläumsjahres, am


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