84 Bildungsurlaub
Waldatmen – Waldbaden –
„Die Bewegungswoche im Wald“
Frische Wald-Luft und Bewegung im Freien tun der Seele und
dem Körper gut. Ein Spaziergang im Wald mit seiner Grünkraft
macht den Kopf frei, den Puls ruhig, erfrischt und belebt – (nicht
nur) für stark beanspruchte Menschen im Beruf ein wirksames
Anti-Stressmittel. Aber ein Waldspaziergang kann viel mehr bewirken,
als nur der Entspannung zu dienen. Er bietet nachweislich
einen ähnlich großen gesundheitlichen Nutzen wie schweißtreibender
Sport. Das verwundert, da der Energieverbrauch
beim Spazierengehen erst einmal nicht so hoch erscheint. Beim
Waldspaziergang verbraucht man jedoch kaum weniger Kalorien
als beim Joggen, denn beim Gehen macht man etwa doppelt so
viele Schritte wie beim Joggen. Über die Gründe der gesundheitsfördernden
Kraft des Waldes wird bisher noch geforscht.
Gesichert ist aber, dass Sauerstoff, Ruhe und die ätherische
Duftstoffe der Bäume unserem Körper und Geist guttun. In Wäldern
ist die Luft so staubarm wie sonst nur im Gebirge oder am
Meer, denn – auch der Wald bzw. die Bäume atmen! Schlechte
Luft ein, gute Luft aus. Zwischen 30.000 und 40.000 Kubikmeter
Luft verarbeitet ein Baum in unseren Breitengraden täglich. Dabei
nimmt er Kohlendioxid auf, gibt Sauerstoff ab, feuchtet die
Luft an und filtert sie von Schadstoffen. Eine alte Buche kann so
zum Beispiel 1,7 Kilogramm Sauerstoff pro Stunde produzieren
– damit können 50 Menschen eine Stunde lang atmen. Viele
Baumarten geben zudem flüchtige Substanzen ab, die zum Beispiel
dazu dienen, sich vor schädlichen Mikroorganismen zu
schützen und auch die Gesundheit des Menschen unterstützen
können. Wer einmal in einem Fichtenwald tief Luft geholt hat,
wird eine sehr charakteristische Duftnote wahrgenommen
haben, denn das Atmen der Bäume kann man riechen!