Tabletten oder
Infusionen?
25
müdliche Sauerstofftransporteure, indem
sie den gesamten Organismus mit dem Lebenselixier
versorgen. Ebenso ist Eisen
ein Bestandteil des roten Muskelfarbstoffs
(Myoglobin) und zahlreicher Enzyme.
Drei bis fünf Gramm Eisen sind im Körper
gespeichert.
Wie zeigt sich Eisenmangel?
Die Symptome einer Eisen-Unterversorgung
sind hauptsächlich: Müdigkeit, Leistungsabfall,
Konzentrationsschwierigkeiten,
Kopfschmerzen, brüchige Fingernägel
und trockene blasse Haut, eingerissene
Mundwinkel, Kribbeln in Händen und
Füßen, Haarausfall, Atemnot, Herzklopfen
und die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten.
Wegen der Monatsblutung
sind Frauen durch Eisenmangel stärker
gefährdet als Männer; ihr Bedarf liegt um
50 Prozent höher. Während Männer täglich
10 Milligramm Eisen benötigen, brauchen
Frauen mindestens 15 Milligramm.
Tatsache ist, dass fast die Hälfte der Frauen
im gebärfähigen Alter nicht optimal mit
Eisen versorgt sind. Viele weisen keinerlei
Eigenreserven auf, sodass die Gefahr
einer Eisenmangelanämie im Fall einer
Schwangerschaft zu der Verdoppelung
des Risikos führt. Die wachsende Gebärmutter
mit der Plazenta und der Fetus
müssen mit Sauerstoff versorgt werden.
Deshalb liegt der Eisenbedarf im letzten
Drittel der Schwangerschaft mit 30 Milligramm
pro Tag doppelt so hoch wie normal.
Das Neugeborene erhält bei der Geburt
einen Eisenvorrat, der für ca. 4 Monate
ausreicht. Außerdem wird das Baby
über die Muttermilch mit Eisen versorgt.
Der Eisenbedarf einer stillender Mutter
beträgt rund 20 Milligramm pro Tag.
Um die Eisenzufuhr zu beschleunigen,
kann der Arzt Tabletten
oder Infusionen verordnen. Eisentabletten
steigern die Konzentration
des Stoffes im Blut langsam und stetig.
Infusionen eignen sich bei sehr starkem Eisenmangel
und normalisieren die Werte
innerhalb weniger Tage. Allerdings bietet
sie längst nicht jeder Arzt an, weil sie in
seltenen Fällen zu schweren
Nebenwirkungen führen können.
Fotos: iStock
Wie sollte ich mich ernähren, um einem
Eisenmangel vorzubeugen? Eisenhaltige
Lebensmittel sind vor allem Fleisch und
Fleischprodukte. Auch in Nahrungsmitteln
pflanzlicher Herkunft ist Eisen vorhanden.
Es kann jedoch wesentlich
schlechter als tierisches Eisen verwertet
werden. Durch die zusätzliche Aufnahme
von Vitamin C lässt die Ausnutzung
pflanzlichen Eisens steigern. Es empfiehlt
sich ein Glas Orangensaft vor dem Essen
zu trinken oder die Mahlzeit mit Nahrungsmitteln
zu kombinieren, die reichlich
Vitamin C enthalten. Pflanzliche Lebensmittel
mit hohem Eisengehalt sind
grüne Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornbrot.
Dass Spinat besonders viel Eisen
enthalten soll, ist ein Ammenmärchen.
Um den erhöhten Eisenbedarf zu
decken, sollte zweimal wöchentlich eine
Fleischbeilage auf dem Speiseplan stehen.
Eine weitere Ergänzung des Eisenbedarfs
lässt sich durch zwei Fischmahlzeiten
in der Woche erreichen.