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Viele Babys weisen in den ersten
Lebensmonaten eine talgige,
gelbliche bis bräunliche Schuppung
der Kopfhaut auf. Das ist
nicht Milchschorf, sondern der
harmlose Kopfgneis. Er verschwindet
meist im 1. Lebensjahr von
allein wieder. Auch bei dieser
Störung ist die Ursache noch nicht
endgültig geklärt. Vermutlich
handelt es sich um eine Überproduktion
der Talgdrüsen in der
Kopfhaut. Die Schuppen können
vorsichtig eingeweicht und dann
mit warmem Wasser und etwas
milder Seife abgewaschen werden.
Fotos: iStock
Kopfgneis sieht
ähnlich aus
se stark fetthaltigen Substanzen sanft verstreichen
und am besten über Nacht einwirken
lassen. Dadurch lösen sich die
Verkrustungen leichter und können vorsichtig
abgewaschen werden. Sind die
Entzündungen sehr stark, kann eine Kortisonsalbe
nötig werden. Kortison ist ein
Mittel, das solche Entzündungen sehr
wirksam bekämpft.
Bei den meisten Babys verschwindet der
Milchschorf nach einigen Wochen bis Monaten
wieder. Zurück bleiben keinerlei
Narben. Gefährlich ist die Erkrankung
grundsätzlich nicht, nur lästig und fürs
Kind mitunter sehr unangenehm. Leider
ist sie auch ein möglicher Hinweis darauf,
dass sich später eine Neurodermitis einstellt.
Ein nicht geringer Prozentsatz der
Kinder entwickelt später diese Erkrankung.
Der Milchschorf ist in solchen Fällen
sozusagen der Vorläufer der Neurodermitis
– eines Leidens, dessen Auslöser
eine gestörte Immunabwehr ist. Ein Anzeichen
dafür, dass der Milchschorf in eine
Neurodermitis übergehen könnte, ist
bisweilen eine sehr trockene Babyhaut.
Zeigen sich auch an anderen Hautstellen
Rötungen und juckende Stellen, etwa an
den Beinen oder Armbeugen, ist dies ein
weiterer Hinweis darauf, dass im Hintergrund
eine Neurodermitis lauert.