ERNÄHRUNG
Braucht mein Baby
Winter-Vitamine?
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Vitalstoff-Mangel
in der
dunklen Jahreszeit
Je kürzer und kälter
die Tage werden, umso
weniger Vitalstoffe
stecken in Obst und
Gemüse. Wann das Kind
zusätzliche Vitamine
nötig hat
Über die Milch erhält das Baby zunächst
alle Nährstoffe, die es für ein
gesundes Wachstum benötigt – unabhängig
von der Jahreszeit. So ist in den ersten
Lebensmonaten in Sachen Vitalstoffe sozusagen
der Tisch reich gedeckt. Auch
später, wenn die Beikost und später ganz
normales Essen die Milchmahlzeiten ersetzen,
brauchen Kleinkinder normalerweise
keine zusätzlichen Vitalstoffe. In
der kalten Jahreszeit aber kann es durchaus
mal nötig sein, genauer auf die Zufuhr
bestimmter Vitamine zu schauen.
Vor allem dann, wenn das Baby oder
Kleinkind auffäliig oft krank ist. Das kann
ein Anzeichen dafür sein, dass seinem Immunsystem
solche Vitalstoffe möglicherweise
fehlen. Allen voran die Vitamine C,
D und E. Diese drei Substanzen sind wichtig
für gut funktionierende Abwehrkräfte.
Selbst im Winter ist bei normaler Ernährung
immer für genügend Nachschub gesorgt.
Was aber, wenn das Kind keinen
Appetit hat oder gesundes frisches Essen
verweigert, weil es ihm nicht schmeckt?
Häufige Infekte leeren die Vitaminspeicher
im Körper zusätzlich. Da können etwas
ältere Babys und Kleinkinder schon
mal in einen Nährstoffmangel hineingeraten.
Vitamin C lässt sich am einfachsten über
frisches Obst und Gemüse verabreichen.
Auch frisch gepresster Orangensaft, der
etwa abends in den Milchbrei gerührt
wird, sorgt für mehr Vitamin C im Organismus
des Kindes. Frisch püriertes oder
fein geschnittenes Paprika ist ebenfalls ein
guter Vitamin-C-Lieferant. Experten raten
allerdings sehr davon ab, aufs Geratewohl
künstliches Vitamin C zu geben. Das gilt
auch für alle anderen Vitamine. Nur wenn
der Arzt einen gravierenden Vitaminmangel
feststellt, wird er eventuell von sich
aus solche Präparate verschreiben.
Vitamin D macht sich in der dunklen
Jahreszeit besonders selten. Der Körper
bildet es mit Hilfe von Tageslicht. Je mehr
die Sonne scheint, umso voller die Vitamin
D-Speicher im Körper. An kurzen Tagen
mit dicker Wolkendecke kann der
Körper nur wenig Vitamin D bilden, erst
recht nicht in den eigenen vier Wänden.
Sobald der Himmel aufreißt, sollte man
daher einen größeren Spaziergang mit
dem Kind unternehmen. Selbst an Tagen,
an denen die Sonne nicht
scheint, ist eine Runde durchs
Viertel gut für die Vitamin-D-Produktion.
Der Vitalstoff ist nicht
nur fürs Immunsystem wichtig,
er stärkt vor allem die Knochen.
Vitamin E unterstützt die Bildung von
Antikörpern des Immunsystems und
schützt die Körperzellen vor Schadstoffen.
Es findet sich in Pflanzenfetten, Butter,
Ei und Nüssen. Wer dieses Vitamin zuführen
will, hat es daher relativ leicht. Etwa
ein Teelöffel Raps- oder Sonnenblumenöl
in den Brei – damit ist schon eine
gute Grundlage für den täglichen Bedarf
an Vitamin E geschaffen.
Folsäure nicht
vergessen
Meist werden Frauen nur in der
Schwangerschaft daran erinnert,
ihren Folsäure-Spiegel hoch zu
halten. Aber auch Babys und
Kleinkinder benötigen Folsäure.
Dieser Stoff ist sehr bedeutsam
fürs Wachstum. Folsäure steckt
unter anderem in frischem Obst,
Blattgemüsen, in Vollkornprodukten,
Eigelb und in Leber.
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