IMPFEN
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Babys werden normalerweise
nicht gegen Grippe
(Influenza) geimpft.
Hat sich die Mama kurz
vor der Geburt dagegen
piksen lassen, ist das
Kind automatisch für eine
gewisse Zeit mitgeschützt.
Grundsätzlich
spricht aber auch nichts
gegen eine Grippeimpfung
fürs Baby – vor allem,
wenn es Vorerkrankungen
hat, die einen
schwereren Verlauf einer
Grippe befürchten lassen.
Dabei darf aber
nicht jeder Impfstoff zum
Einsatz kommen. Der
Kinderarzt weiß mehr
darüber.
Auch gegen
Grippe impfen
lassen?
Die Liste möglicher Krankheitskeime
ist recht lang, mit denen sich ein Baby
anstecken kann. Einige davon sind
sehr gefährlich fürs Kind. Deshalb ist es
sinnvoll und nötig, seinem Nachwuchs
den perfekten Schutz gegen diese Erreger
angedeihen zu lassen. Die heutigen Impfstoffe
sind überdies so sicher, dass dem
Baby damit kein Schaden zugefügt werden
kann. Manche Eltern sind allerdings
ängstlich, wenn es um Impfungen für ihr
Kind geht. In der relativ kurzen Zeitspanne,
die ihnen von der Geburt an bis zur
ersten Immunisierung bleibt, sollten sie
sich bei seriösen Quellen über alle Aspekte
der Impfung informieren. Und dann
geht’s schon los mit der ersten Impfung
...
Das ist die Grundimmunisierung gegen
Rotaviren. Diese Erreger können schwere
Magen-Darminfektionen auslösen. Mit
dieser Impfung, die zwei- bis dreimal im
Abstand von jeweils vier Wochen aufgefrischt
wird, ist das Baby sicher vor den
Viren. Nach zwei Monaten folgt eine große
Impfung. Es handelt sich um einen sogenennten
Sechsfach-Impfstoff gegen Tetanus,
Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung
und Hepatitis B. Bei der Impfung
gegen Hib handelt es sich um einen
wichtigen Schutz vor Bakterien, die eine
Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung
nach sich ziehen können. Bis
zur Einführung der Impfung waren diese
Keime sehr gefürchtet. Sie befallen bevorzugt
Kinder bis zum fünften Lebensjahr.
Bei der Hepatitis B handelt es sich
um Erreger, welche die Leber angreifen.
Diphterie gehörte früher ebenfalls zu den
gefürchteten Erkrankungen. Bakterien lösen
dabei Halsweh, Schluckbeschwerden
und Fieber aus. Die Krankheit kann sogar
lebensgefährlich werden. Tetanus-Errger
gehören ebenfalls zu den Killerkeimen.
Eine Impfung dagegen kann wie eine Lebensversicherung
sein.
Im Alter von drei Monaten folgen die Auffrischungs
Impfungen gegen die letztgenannten
Erkrankungen. Auch eine Impfung
gegen Pneumokokken ist sinnvoll.
Diese Erreger befallen die Lunge. Oft wird
gegen Pneumokokken schon im zweiten
Lebensmonat geimpft.
Mit vier bis fünf Monaten folgt die zweite
Impfung gegen Pneumokokken, außerdem
eine weitere Auffrischungsimpfung
gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten,
Hib, Kinderlähmung und Hepatitis B.
Dann ist erstmal Ruhe. Die Impfstoffe haben
jetzt Zeit, das Immunsystem des Kindes
gegen all diese Erkrankungen zu stärken.
Erst etwa mit dem ersten Geburtstag
des Kindes wird erneut aufgefrischt mit
dem Sechsfach-Impfstoff. Mit Vollendung
des ersten Lebensjahres können die Kinder
zudem gegen Meningokokken
geimpft werden. Auch die Impfung gegen
Masern. Mumps und Röteln wird im Alter
von 11 bis 14 Monaten begonnen, ebenso
wie eine Windpocken-Impfung.
Wer eine oder mehrere Impfungen verpasst
hat, kann sie jederzeit nachholen.
Die Gabe der Impfstoffe ist nicht an ein
bestimmtes Alter gebunden. So ist es kein
Problem, den Sechsfach-Impfstoff etwa
Ende des ersten oder im zweiten Lebensjahr
des Kindes zu geben. Neuesste Impf-
Empfehlungen der Ständigen Impfkommision
(StiKo) gehen dahin, die Anzahl
der Auffrischungs-Impfungen beim
Sechsfach-Impfstoff zu reduzieren. Das
senkt den Aufwand für die Eltern und den
Arzt, denn eine Auffrischungs-Impfung
wird damit ausgelassen. Allerdings ist es
dafür nötig, das Kind sehr frühzeitig impfen
zu lassen und bestimmte Abstände
beim Auffrischen möglichst genau einzuhalten.
Bei Fragen hierzu am besten an
den Kinderarzt wenden.
Rundumschutz
fürs Baby
Fotos: iStock