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Ehrengarde Sessionsbuch 2017

196 Stadt-Anzeiger der Kölnischen Zeitung vom 22. Februar 1879 Von 1914 an wurden angesichts der Not über viele Jahre hinweg keine Rosenmontagszüge mehr durchgeführt und auch öffentliche Maskeraden waren nach 1918 von den Besatzern verboten. Allein das Feiern in geschlossenen Gesellschaften war möglich. In dieser angespannten Lage engagierten sich die Kölner Korpsgesellschaften für bedürftige Kölner. Sie errichteten direkt am Hahnentor und an anderen historischen Plätzen Wachen und sammelten in den 1920er für die Kölner Notgemeinschaft. Es folgten die schwierigen Jahre unter nationalsozialistischer Herrschaft und der Zweite Weltkrieg. Am Ende des Krieges lag Köln in Schutt und Asche. Trotz der existenziellen Not, die den Alltag der Kölner viele Jahre beherrschte, kam es Rosenmontag 1948 auf dem Rudolfplatz vor dem Hahnentor zu einem ganz besonderen Ereignis, wie die Rheinische Zeitung vom 11. Februar 1948 schrieb. „Das war Fastelovend: Rechts am Hahnentor ein großer Trümmerberg und darauf standen am Rosenmontag tausend und mehr von unseren kölschen Fetzen. Es regnete und es stürmte. Und keiner ging weg. Das hatte eine Notiz von sieben Zeilen bewirkt: Alle Kölner Kinder sind auf Rosenmontag geladen, sich an einem Zug der Kölschen Funken Rut-Wieß an der Ringstraße zu beteiligen. Die Funkenwache zieht um 13.30 Uhr mit ihrer Kapelle am Hahnentor auf und sammelt anschließend für die Ar- EhrenGarde


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