Die Menschen, die sich ehrenamtlich in den Veranstaltungen der Deutschen Kinderhospizakademie
engagieren, bilden im doppelten Sinne eine wichtige Säule der Arbeit. Zum einen begleiten sie die
Zum anderen unterstützen sie die jungen Menschen in ihren Lernprozessen, so dass jeder von ihnen
von den inhaltlichen Impulsen nach seinen individuellen Möglichkeiten profitieren kann.
Auch als Ansprechpartner für die Eltern tragen sie viel dazu bei, dass die Veranstaltungen den
Erwachsenen uns entgegenbringen, indem sie ihr erkranktes
Kind in unsere Obhut geben und loslassen, immer wieder
dankbar und demütig. Hier werden die Ehrenamtlichen und
die Erkrankten im Laufe der Tage zu einem engen Team und
erleben gemeinsam viele tolle Stunden und manchmal
gemeinsame Abenteuer.
Anders als oft von Außenstehenden vermutet „opfern“ wir
Ehrenamtlichen nicht unsere Zeit, sondern wir verschenken sie
und was noch viel wichtiger ist, wir bekommen eigentlich immer
viel mehr wieder zurück als wir geben. Ich fahre nach den
Veranstaltungen immer zwar erschöpft, aber glücklich, beseelt
und geerdet wieder nach Hause und hoffe sehr, dass es bald
wieder möglich sein wird, neue Sternstunden zu erleben.
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Beiträge von ehrenamtlich Mitarbeitenden
jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und sorgen dafür, dass diese sich
Tag und Nacht wohlfühlen und am Seminargeschehen ohne Sorge teilnehmen können.
menschlichen Charakter behalten, der sie für alle so einzigartig macht.
Petra Kirchberg
Ich finde es faszinierend, dass bei den
Familienseminaren der Akademie teilweise
über 70 Menschen (Eltern, Geschwister,
erkrankte Kinder oder junge Erwachsene,
Seminarleitung, Ehrenamtliche, Krankenpflegepersonal,
Referenten etc.) zusammenkommen,
und innerhalb von zwei Tagen fühlt man sich wie ein
Mitglied einer riesigen, liebevollen und vor allem wertschätzenden
Familie. Die Begegnungen mit den „Familienmitgliedern“,
die Aktivitäten und Gespräche sind die Sternstunden
dieser Veranstaltungen.
Bei den Ferienbegegnungen macht mich das Vertrauen, das
die Eltern der erkrankten Kinder/Jugendlichen/jungen
Sabine Weber-Rosenbusch
Hartmut
Ehrich
Solange ich
beruflich unterwegs
war,
konnte ich für
eine Begleitung
einer Familie im
AKHD Hanau keine
Kontinuität bieten. Die Workshops
und Ferienfreizeiten der Akademie
waren da eine tolle Möglichkeit sich
ehrenamtlich einzubringen.
Nach jeder Begleitung in einer Freizeit
habe ich resümiert, viel gelernt
zu haben und eine tolle Zeit mit
ganz außergewöhnlichen Menschen
verbracht zu haben. Ich denke gerne
daran zurück und freue mich immer
wieder von den begleiteten jungen
Menschen zu hören und zu lesen.
Vor ca. 5 Jahren sollte ich ein etwa 10-jähriges Mädchen
in Haltern am See begleiten. Sie ist lebensverkürzend erkrankt,
aber recht mobil. Irgendwie wollte sie während
der gesamten Workshopzeit nicht viel von mir wissen.
Alle Bemühungen fruchteten nicht. Ich war unglücklich
mit der Situation, aber irgendwie hätte es auch nicht
viel gebracht, die Begleitung zu wechseln. Saß ich nämlich am
Tisch der Familie, war das Mädchen zugänglich. Sie und ich halfen abwechselnd
der großen Schwester, reichten die Nahrung an. Das machte sie stolz,
mir zeigen zu können, wie sie der Mutter behilflich ist. Denn eigentlich war
sie der Meinung, keine Begleitung zu brauchen, wollte lieber alleine ihren
Workshop gestalten.
Ein Jahr später trafen wir uns bei einem anderen Familienseminar. Nachmittags
machten einige Kinder, Jugendliche und ihre Begleitungen Spiele. Auch
das Mädchen und ihre Schwester waren dabei. Völlig aus dem Nichts heraus,
meinte das Mädchen, nachdem sie tief geseufzt hatte: „Ach Sabine, du bist
gar nicht so Sch…, wie ich gedacht habe!“ Den Kolleginnen stockte erst einmal
der Atem, aber für mich war es das beste Lob der Welt! Wir umarmten uns
beide, und seitdem freuen wir uns immer, wenn wir uns treffen … Es ist immer
wieder schön, eine Ferienbegegnung oder ein Familienseminar begleiten zu
dürfen. Ich bekomme immer viele gute Impulse und nehme in der Zeit die
eigenen Probleme nicht so wichtig.